Bauwerksabdichtung

Ursachen für Feuchtigkeit kennen und beseitigen

Feuchtigkeit kann über viele Wege ins Gebäude eindringen. Oft mangelt es an einer ausreichenden Bauwerksabdichtung. Nässe dringt durch nicht oder schlecht abgedichtete Wände und Böden ins Mauerwerk. Schäden an der Bausubstanz und gesundheitsschädigender Schimmel sind häufig die Folge. Selbst wenn die Abdichtung intakt ist, kann Feuchtigkeit über diverse Wege ins Haus gelangen oder in der Wohnung selbst entstehen. Lernen Sie die Ursachen für Feuchtigkeit jetzt kennen und reagieren Sie rechtzeitig!

Von außen eindringende Feuchtigkeit

Wenn die Bauwerksabdichtung Mängel aufweist oder keine Abdichtung vorhanden ist, kann Feuchtigkeit aus dem Boden oder über die Wände in den Keller oder höher liegende Bereiche von Haus und Wohnung eindringen. Bei von außen eindringender Feuchte kann es sich um Witterungsbedingungen wie Regen, Starkregen oder Schnee- und Eisschmelze handeln. Auch Spritz- und Oberflächenwasser dringen über unzureichend abgedichtetes Mauerwerk ein. Zudem bereitet steigende Bodenfeuchte den Gebäuden mit mangelnder Abdichtung immer wieder Probleme mit Feuchte und Schimmel. Gegenüber nicht drückendem Wasser erfordert drückendes Wasser eine besonders umfangreiche und lückenlose Bauwerksabdichtung. Die Abdichtung wird an der Außenwand, der Innenwand oder an beiden gleichzeitig durchgeführt – je nach Umständen, Mauerwerk und Bedarfsfall. Ein typisches Beispiel für die Abdichtung von Wänden ist die Horizontalsperre.

Weitere Ursachen für von außen eindringende Feuchtigkeit sind verstopfte Regenrinnen und Balkonabläufe, falsch sitzende oder beschädigte Dachziegel sowie Schornsteinanschlüsse. Auch undichte Fenster sind häufiger Einfallstore für Nässe in Häuser oder Wohnungen.

Feuchte aus der Konstruktion selbst

Auch bei intakter Abdichtung des Mauerwerks sind Schäden durch Feuchtigkeit aus der Konstruktion selbst möglich. Zu den Ursachen von Feuchtigkeitsschäden zählen Überschwemmungen sowie Wasserschäden durch Rohrbrüche oder defekte Waschmaschinen. Besonders problematisch sind über längere Zeit unentdeckte Leckagen bei Leitungen, die theoretisch überall im Bereich von Wasser- und Abflussleitungen sowie an Heizungsrohren auftreten können.

Ob beim Neubau oder bei der Herstellung von Estrichen, Putzen sowie ähnlichen Baustoffen – halten Sie stets eine ausreichende Trockenzeit bei vorgegebener Temperatur im jeweiligen Raum ein. Andernfalls kommt es zur Einbau- und Neubaufeuchte oder der Baurestfeuchte. In jedem Fall gilt es, vor dem Weiterbau die Raum- und Luftfeuchtigkeit zu messen, damit Sie sicher gehen, dass überschüssiges Wasser vollständig aus dem Putz oder Estrich entwichen ist. Gutes Lüften bei weitgeöffneten Fenstern gehört in dieser Phase dazu. So bauen Sie die erhöhte Luftfeuchtigkeit ab und beugen späteren Feuchtigkeitsschäden wie Schimmel vor.

Raumseitige Feuchtigkeit

Neben der von außen eindringenden Nässe sowie der Feuchtigkeit, die aus der Konstruktion selbst kommt, kann auch raumseitig Feuchte auftreten und für Schäden sowie schlechtes Raumklima sorgen. Hierzu gehört die sogenannte hygroskopische Feuchte, die wiederum als eine Folge von feuchtem Mauerwerk auftritt. Sind Wände oder Böden von Nässe durchdrungen und verdunstet die im Wohnraum auftretende Feuchtigkeit, kristallisieren im Wasser gelöste Salze auf den Oberflächen aus. Die entstehenden kristallinen Salzausblühungen sind neben Schimmelbefall ein deutlich sichtbares Zeichen für Feuchtigkeitsprobleme im Haus. Das ausgebildete Salz bindet wiederum Feuchtigkeit aus der Raumluft und die Feuchte in Wänden und Böden kann sich nicht nur halten, sondern breitet sich im Mauerwerk sogar weiter aus. Ein häufiges Phänomen in undichten Kellern. Hier kann eine Horizontalsperre eine Lösung sein. Dazu bedarf es aber der Analyse durch einen Fachbetrieb.

Was gegen die Feuchtigkeit tun

Weitere Probleme mit raumseitiger Feuchtigkeit entstehen unter anderem durch Dampfdiffusion, Kondensation sowie Kapillarkondensation. In allen Fällen ziehen Sie unsere Fachleute zurate, um die Ursachen der Feuchteprobleme schnell, professionell und nachhaltig zu beseitigen!

Was gegen die Ursachen von Feuchtigkeit tun?

  • Als Laie die Ursachen für Feuchtigkeit zunächst von einem Fachmann abklären lassen.
  • Je nach Ursache für auftretende Feuchtigkeit müssen zügig passgenaue Maßnahmen ergriffen werden.
  • Bei mangelhafter oder fehlender Außenabdichtung prüfen unsere Fachleute, welche Ursachen, Boden- und Baubedingungen vorliegen. Die fachkundige Prüfung führt zur Entscheidung der passenden Bauwerksabdichtung.
  • Kann aus baulichen Gründen keine Außenabdichtung erfolgen, fällt die Entscheidung auf eine Innenabdichtung des Mauerwerks.
  • Lesen Sie unseren Lüftungsratgeber – hier erfahren Sie, wie Sie den Wohnraum richtig lüften und die Raumluft regelmäßig austauschen. Gekippte Fenster genügen für einen ordentlichen Austausch der Luft in der Regel nicht.
  • Heizen Sie ausreichend und regulieren Sie die Temperatur in Räumen im angemessenen Maße. Hier sollte die Temperatur nicht unter 15 Grad fallen, ideal für Wohnräume sind etwa 19 Grad.
  • Bei Nässe- und Feuchteschäden, die durch Baumängel auftreten, nutzen Sie unbedingt die Hilfe der Experten. Unsere Fachleute analysieren die genauen Ursachen für Feuchtigkeit mittels jahrelanger Erfahrung und moderner Technologie.
  • Nur ein Fachbetrieb schließt Einfallstore für Feuchte ins Haus dauerhaft und saniert die betroffenen Bereiche so, dass Sie und Ihre Familie angenehm und vor allem gesund wohnen. So könnte bei der Sanierung beispielsweise eine Horizontalsperre im Keller sinnvoll sein, die nur vom Fachbetrieb installiert werden sollte.

Aufsteigende Feuchtigkeit im Keller

Feuchtigkeit kann in Mauerwerk kapillar aufsteigen. Das Phänomen von Flüssigkeiten, die durch enge Kapillare nach oben aufsteigen, macht sich die Natur beispielsweise in Pflanzen zunutze, um für eine adäquate Wasserversorgung der Gewächse zu sorgen. Während die sogenannte Kapillarwirkung für die Pflanze wichtig und lebensnotwendig ist, muss kapillar aufsteigende Feuchtigkeit im Mauerwerk schnellstmöglich unterbunden werden. Andernfalls sind Schäden des Mauerwerks, Schimmelpilz bis hin zu Schädigungen der Bausubstanz möglich.

Warum kommt es in Gebäuden zu aufsteigender Feuchtigkeit? Vor allem ältere Gebäude sind davon betroffen. Altbauten verfügen häufig weder über eine durchgehende Bodenplatte noch über eine Horizontalsperre im Bereich des Fundaments, sodass Feuchte aus dem Erdreich direkt ins Mauerwerk aufsteigen kann. Häuser, die in den 1970er Jahren gebaut wurden, besitzen beispielsweise oft Feuchtigkeitssperren aus Dachpappe. Diese Sperren verhindert im Idealfall das Aufsteigen von Feuchtigkeit. Allerdings ist die Pappe heute oft bereits rissig und wasserdurchlässig. Ist das Mauerwerk dazu noch porös oder befinden sich darin Einlagerungen von Salzen, wird der Effekt der Kapillarwirkung zusätzlich verstärkt.

Bei einigen Häusern findet sich Nässe und aufsteigende Feuchtigkeit auch an der Innenwand. Das tritt insbesondere dann auf, wenn sich viel Wasser im Erdreich befindet, die Wände sehr saugfähig sind und dazu eine mangelnde Vertikalabdichtung der Bodenplatte vorliegt.

Bei den folgenden Anzeichen besteht Verdacht, dass aufsteigende Feuchtigkeit in das Mauerwerk gelangt ist:

  • Wasserflecken und Verfärbungen am bodennahen Bereich der Mauer
  • Abblätternder Putz und Risse im Mauerwerk
  • Ausblühungen von Salzen an den Wänden
  • Schimmelbildung und modriger Geruch
  • Feuchte oder verrottete Sockelleisten

Hinzukommen weitere Faktoren wie eine marode Außenabdichtung des Gebäudes, die den Kapillareffekt steigern können. Wenn Sie es mit einer oder mehreren dieser Anzeichen in Ihrem Keller zu tun haben, wenden Sie sich umgehend an ausgewiesene Fachleute. Kapillar aufsteigende Feuchtigkeit in Wänden ist für Laien nicht immer leicht und eindeutig zu bestimmen. Mithilfe der Experten bekommen Sie Ihren Keller schnell und nachhaltig wieder trocken und beseitigen die Ursachen der aufsteigenden Feuchte.

Maßnahmen gegen aufsteigende Feuchtigkeit

Ist kapillar aufsteigende Feuchtigkeit der Auslöser für den feuchten Keller, handeln Sie schnell. Leiten Sie geeignete Maßnahme mithilfe von Fachleuten zügig ein, um Feuchte- und Schimmelschäden im Keller sowie in oberen Stockwerden zu beheben und zu vermeiden. Über die Zeit kann Feuchtigkeit durch die Kapillarwirkung auch in höherliegendes Mauerwerk aufsteigen.

Bei aufsteigender Feuchte wird eine Horizontalsperre errichtet, mit der die kapillare Wirkung unterbunden wird. Zur Errichtung dieser Horizontalsperre wenden Fachleute zwei verschiedene Verfahren an: die mechanische Horizontalsperre und die chemische Horizontalsperre.

Das Mauersägeverfahren ist das klassische Verfahren zur Errichtung einer mechanischen Sperrschicht. Bei dem Verfahren bringen die Sanierer geeignete Dichtungselemente in einen zuvor gesägten Schlitz im Mauerwerk ein.

Bei der chemischen Horizontalsperre werden im Zuge des Injektionsverfahrens Poren, Fugen und Kanäle in der Wand durch niedrigviskose Gele oder Harze verschlossen. Über einen horizontalen Gürtel von Bohrlöchern wird der Wirkstoff drucklos oder per Niederdruckinjektion verfüllt. Nach dem Aushärten bildet er eine zuverlässige Barriere gegen aufsteigendes Wasser.

Zur Horizontalsperre kann je nach Zustand des Gebäudes ergänzend eine vertikale Abdichtung der Mauern notwendig sein. Bei der vertikalen Außenabdichtung wird die Kelleraußenwand mit einer speziellen Beschichtung versiegelt, die die Mauer und das Fundament zuverlässig vor eindringendem Wasser aus dem Boden schützt. Alternativ kommt bei einigen Gebäuden die vertikale Innenabdichtung zum Einsatz. Mithilfe von mineralischen Dichtungsschlämmen, speziellen Putzen wie Sanierputzen und geeigneten Plattensysteme wird eine sichere, druckwasserdichte und salzresistente Innenabdichtung errichtet. Die Abdichtung sorgt für ein optimales Raumklima im Keller. Wenn eine marode Bodenplatte der Auslöser für die aufsteigende Feuchtigkeit ist, ist eine Abdichtung der Platte erforderlich. Moderne Verfahren wie die Schleierinjektion führen bei der Sanierung der Bodenplatte zu optimalen Ergebnissen.